Tropenhaus                                                                                                                                            zur Start-Seite

 

Um tropische Schmetterlinge züchten zu können, beschloß sich ein tropisches Schmetterlingshaus einzurichten. Das ist auf den zweiten Blick ziemlich auswändig. Jedem der so etwas plant, empfehle ich das sehr hilfreiche Buch von Tampion & Tampiom „The Living Tropical Greenhouse“, das umfassend jedes sich hier bietende Problem bespricht.

 

Weiterhin kann ich nur jedem empfehlen, vorher sich über die Probleme Gedanken zu machen. Wir fangen erstmal an, kann später zu sehr viel und schwieriger Arbeit führen.

 

 

Das Gewächshaus: Größe, Ausrichtung, Lage

 

Mein Gewächshaus ist ca. 2.5 x 4 Meter groß und hat eine Stehhöhe von 2.20 Meter. Das ist für ein Laiengewächshaus schon recht stattlich. Weiter unten beschreibe ich, für welche Schmetterlingsarten diese Größe ausreichend ist. – Aber letztlich wird ein Tropenhaus immer kleiner sein, als man sich wünscht.

 

Das Gewächshaus ist West-Ost ausgerichtet, also quer nach Süden, damit es möglichst viel Licht einfängt. Für das Pflanzenwachstum ist das immer besser. Aber im Sommen kann es auch leichter zu einer Überhitzung kommen. In der dunklen Jahreszeit ist jeder Sonnenstrahl für das Pflanzenwachstum und als Zusatzheizung willkommen. Ideal wäre eine Beschattung durch einen Laubbaum direkt im Süden. Im Sommer Schatten um die Mittagszeit, im Winter keine Blätter. Bei mir steht eine große Weide in Süd-Ost-Richtung auf Nachbars Grundstück. So geht ein Teil der Morgensonne verloren und die Mittagshitze steht ungebremst auf dem Gewächshaus. Das ist nicht optimal, aber nicht zu ändern.

 

 

Fundament, Erde / Grund

 

Es wird empfoheln, ein Gewächshaus immer auf ein Fundament zu stellen. Ein „Warmhaus“, d.h. ein im Winter merklich beheiztes Gewächshaus, sollte auf einem frostsicheren Fundament stehen. Ein frostsicheres Fundament ist 80 cm tief. Weil ich zur Miete wohne und irgendwann ausziehen werde, wollte ich keine so große Veränderung im Garten vornehmen. Alles soll mobil bleiben. Rechtlich gesehen geht ein fest installierter Gartenbestandteil in das Eigentum des Vermieters über. Mein Gewächshaus steht auf 5 cm breiten Betonplatten, die es als Rasenkanten / Wegrandplatten zu kaufen gibt. Das ist einigermaßen eben und stabil genug. Das Gewächshaus ist so schwer, dass es auch von zwei Leuten nicht verschoben werden kann. Ein Sturm ist also kein Problem. Und ich kann alles ohne all zu großen Aufwand wieder auseinanderbauen und mitnehmen.

 

Leider ist die Isolierung so nicht optimal. Im Winter läuft die Heizung schon lange und es kann auch mal knapp über den Gefrierpunkt kalt werden.

 

Daran schließt sich die Frage an, welchen Boden man verwendet. Im ersten Jahr habe ich den normalen Gartenboden belassen. Die Pflanzen waren z.T. in Töpfen, z.T. direkt in den Boden gesetzt. Die frei ausgepflanzten Pflanzen haben sich hierbei prächitg entwickelt, sind aber teilweise über den Winter abgestorben. Das ist keine Dauerlösung für mich.

 

Im zweiten Jahr habe ich daher nachträglich eine Boden-Isolierung eingebaut. Klingt einfach, ist aber ziemlich mühsam gewesen. Das heißt nämlich, alle Pflanzen aus der Erde zu nehmen und in Töpfe einzupflanzen. Viele meiner Pflanzen sind Ranker (Weine), die am Spalier wachsen. Die Töpfe kann man also nicht einfach mal so wegräumen. Ich mußte die Pflanzen zum überwiegenden Teil anheben und die Isolierung drunterschieben. Vorher von die ehemaligen Pflanzlöcher auffüllen und Unebenheiten glätten. Vor dem Start der Bepflanzung wäre das eine Kleinigkeit gewesen. Hinterher hat es lange gedauert. Als Isolierung habe ich Styrodur-Platten genommen 40 mm stark (BASF 3035 CS). Diese Platten werden auch für Kellerisolierungen verwendet und sind wasserfest und druckstabil. Mit der Dämmung wurde es spürbar wärmer im Gewächshaus, aber auch trockener. Es konnte ja nichts mehr aus der Erde verdunsten. Gießwasser lief einfach ab. Daher habe ich eine Lage Spielsand eingebracht, um die Feuchtigkeit im Gewächshaus zu halten. Sehr effektiv.

 

 

Besser wäre wahrscheinlich noch die Anlage es Hochbeetes, z.B. Styrodur-gedämmt / -verschalt. Oder ein kälteisoliertes Beet auf Höhe des Gartenbodens. Dann könnten die Pflanzen sich besser entwickeln als in relativ kleinen Blumentöpfen.

 

 

Verglasung

 

Als Verglasung habe ich Kunststoff-Doppelstegplatten mit 16 mm Isolierung genommen. Einen besseren Dämmwert konnte ich nicht finden. Leider sind die Platten oben und unten offen. Das führt evtl. zu einem kleinen Wärmeverlust. Außerdem kriechen alle möglichen Tierchen in die Platten, verenden dort und man bekommt sie nie wieder heraus. Ich rate also dringend, die Platten oben und unten mit einem Klebestreiben abzudichten. Dieses Abschlußband kann man speziell im Fachhandel erwerben. Habe ich leider erst enddeckt, nachdem ich das Gewächshaus schon zusammengebaut hatte.

 

 

Isolierung

 

Wie oben beschrieben, dienen Außenwände aus Doppelstegplatten als Isolierung. Diese kann durch Luftpolsterfolie verbessert werden. Eine Aussenisolierung soll wirksamer sein. Für uns im Norden ist eine Aussenisolierung jedoch schwieriger. Die Luftpolsterfolie muss schließlich sturmfest angebracht werden. Eine Isolierung zum Erdreich hin soll weniger effektiv sein.Ich habe es dennoch probiert und hierzu, wie oben beschrieben, Styrodur-Platten verwendet.

 

 

Versorgung: Strom

 

Empfohlen wird, die Wasser- und Stromversorgung frostfrei (80 cm tief) in die Erde zu verbuddeln. Das war mir für eine Interims-Lösung zu aufwändig. Die Stromversorgung wird über ein wetterfestes Kabel bewerkstelligt. Bei Kabeln gibt es eine Kodierung, die angibt, ob das Kabel für den Innenbereich, kurzfristig für Draußen oder für den dauerhaften Gebrauch im Freien geeignet ist. Im Gewächshaus selbst muß der Strom auf die elektrischen Geräte verteilt werden. Die Übergangsstellen (Steckdosen, Mehrfach-Stecker, etc.) habe ich mit doppelten Plastiktüten abgedichtet. Zu beachten ist auch die maximal erlaubte Stromstärke, die zum einen die Steckdose und das zuführende Kabel und die Verteiler aufweisen.

 

 

 

Licht / Beleuchtung

 

Im Herbs / Winter reicht an trüben Tagen das natürliche Sonnenlicht oft nicht aus für ein gesundes Pflanzenwachstum. Außerdem ist die Sonnenscheindauer so kurz, dass man an Arbeitstagen wenig von seinem Gewächshaus hat. Eine zusätzliche Beleuchtung ist wünschenswert. Ich habe eine 600 Watt Natrium-Dampflampe angebracht. Die Lampe sollte ein an das Pflanzenwachstum angepasstes Lichtspektrum haben. Alternativ zu Natrium-Dampf-Lampen kann man auch spezielle Energiespar-Lampen einsetzen. Dabei muß man sich über die angegebene Lichtstärke informieren.

 

 

 

Beschattung

 

Pflanzen brauchen Licht für gesundes Wachstum und Blütenansatz. Viele, aber nicht alle Schmetterling fliegen lieber bei Sonneschein. Ein Zuviel führt jedoch schnell zu einer Aufheizung. So können im Sommer rasch über 40° erreicht werden. Die Pflanzen und Schmetterlinge leiden. Die Falter können z.T. in den Schatten und die bodennahe Kühle ausweichen. Aber nicht alle Arten sind so „clever“. Eier, Raupen und Puppen können das nicht. Über 45° werden Pflanzen und Schmetterlinge sterben. Deswegen ist eine sinnvolle Begrenzung des Licht- und Wärmeeinfalls notwendig. Bei mir dienen dazu zwei preisgünstige Sonnensegel, die im Frühsommer angebracht und im Herbst wieder abgenommen werden. Die maximal günstigste Lösung wäre eine mobile, evtl. sogar automtisch gesteuerte Beschattung.

 

 

Heizung

 

Tropische Schmetterlinge haben in der Regel Temperaturansprüche, die sich ohne zusätzlich Heizung nicht erfüllen lassen. Es wird bei Arten aus dem Tiefland-Regenwald eine Zieltemperatur von 27° empfohlen. Die Nachttemperatur sollte oberhalb von 15° liegen. Die einzelnen Arten unterscheiden sich in ihren Temperaturanforderungen etwas. Hier hilft nur Ausprobieren. Meine Heliconius-Falter haben nächtliche Tiefstwerte unter 10° toleriert und sind im Winter bei 18° ausreichend geflogen, um sich zu ernähren.

 

Neben Gas-Heizungen bieten sich insbesondere elektrische Gewächshausheizungen an. Die Heizung sollte auf jedenfall speziell für Gewächshausbetrieb, also spritzwassergeschützt sein. Der Heizbedarf für ein Gewächshaus 2.5 x 4 Metern liegt bei 2 bis 3 Kilowatt. Bei einer nächtlichen Aussentemperatur von -20° liegt die Innentemperatur dann bei 5 bis 10°. Tagsüber wird es ausreichend warm.

 

 

 

Lüftung

 

Um einem Hitzestau im Sommer entgegenzuwirken, muß man lüften. Im Allgemeinen haben Gewächshäuser standartmäßig Dachfenster. Es gitb hierzu auch automatische Öffner. Bei mir hat sich das nicht bewährt. Ich lüfte immer per Hand. Wenn es sehr heiß wird, kann man auch über die Eingangstür lüften. Bei jedem Lüften sinkt die Luftfeuchtigkeit jedoch dramatisch ab. Daher muß man nach dem Lüften entsprechend gegenregulieren.

 

 

 

Ventilation

 

Eine Ventilation, d.h. Luftumwälzung, bringt aus mehreren Gründen Vorteile. Eine Heizung mit gleichzeitiger Luftumwälzung spart Heizkosten und führt zu einer gleichmäßigeren Wärmeverteilung. Nicht nur im Winter könnten ansonsten kalte Ecken entstehen, in denen Schmetterlinge leicht in Kälte-Inaktivität gefangen sind. Sie werden dann leichte Beute von Spinnen oder verhungern nach ein paar Tagen einfach. Im Winter können in kalten Ecken stehende Pflanzen absterben.

Im Sommer kann eine Ventilation zum Abbauch eines Hitzestaus genutzt werden. Viele Heizungen lassen sich auch als Umwälzpumpe verwenden.

Schließlich soll in bewegter Luft das Auftreten von Schimmelpilzen gemindert sein.

Meine Heizung verfügt über ein unter dem Dachfirst angebrachtes Ansaugrohr und zwei Ausblasrohre auf Bodenhöhe. Ein Ausblasrohr habe ich bis zur gegenüberliegenden Gewächshausseite verlängert, um die Wärme noch gleichmäßiger zu verteilen. Eine Ventilationsfunktion nutze ich im Sommer bislang nicht. Das erscheint mit im Vergleich zur Aussenlüftung vernachlässigbar.

 

 

 

Versorgung: Wasser

 

Man kann ein Gewächshaus zwar auch mit Gießkannen bewässern. Bei Kakteen mag das angehen, bei tropischen Pflanzen ist das nicht sehr praktisch. Empfohlen wird, die Wasserversorgung frostfrei, d.h. 80 cm tief, in der Erde zu verlegen. Das fand ich in einem gemieteten Garten doch zu schwierig. Ich habe daher einen Wasseranschluß mit einem einfachen Gartenschlauch bewerkstelligt. Der Schlauch ist frostfest, die Anschlüsse eher nicht. Daher muß man darauf achten, die Plastik-Anschlüsse jeden Tag leeraufen zu lassen, damit sie nicht zerfrieren.

 

 

Bewässerung

 

Im Haus gibt es einen Abzweig zu einer gestielten Handbrause, die sowohl zum Gießen als auch zum Nebel-Sprühen verwendet werden kann. Wer gerne bastelt, kann auch ein Bewässerungssystem einbauen. Für längere Urlaube kann man auch eine Automatik einbauen. Das kostet (im Verhältnis zu den Pflanzen, die ansonsten absterben) relativ wenig. Abgesehen von Hitzeperioden kann ich mein Gewächshaus nach einem Durchwässern durchaus einmal drei Tage alleine lassen.

 

 

Luftfeuchtigkeit

 

Eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit ist eine Herausforderung in einem Tropenhaus. Daher habe ich mir eine Nebelsprühanlage (Gardena) installiert. Ein Schlauch ist über Kopfhöhe befestigt. Dort sind Nebeldüsen eingesteckt, so dass ein feiner Sprühregen entsteht. Damit kann man im Sommer auch die Temperatur effektiv herunterregeln.

 

 

 

Netz

 

Viele Schmetterlingsarten haben die Tendenz in kleinen Gewächshäusern gegen die Scheiben zu fliegen, z.T. bis sie zerfleddert und völlig entkräftet sind. Das sieht dann erbärmlich aus. Bei der Auswahl der Arten kann man hier vorsorgen. Wenn man die Scheiben mit einem Netz bespannt, wird dieses von vielen (aber nicht allen) Arten als Begrenzung erkannt. Bei Heliconius-Faltern muß das Dach nicht unbedingt bespannt werden. Ich verwende ein kostengünstiges, relativ grobmaschiges Netz (Maschenweite ca. 1 – 1.5 cm). Das wird von den Schmetterlingen erkannt. Doch es gibt zwei Probleme dabei. Die Pflanzen wachsen durch die Maschen. Und verpuppungsreife Raupen wandern hinter das Netz und verpuppen sich dort. Die frisch geschlüpften Schmetterlinge befinden sich dann auf der falschen Seite des Netzes. Insgesamt hat mir die Wahl des grobmaschigen Netzes schon sehr viel Arbeit gemacht. Ich kann es nicht empfehlen. Lieber etwas mehr in ein Netz investieren, durch das die Pflanzen und Raupen nicht hindurchkommen.

 

 

 

Der Eingang

 

Natürlich will man das Gewächshaus auch betreten. Das heißt, die Tür muß geöffnet werden, ohne dass dabei Schmetterlinge herausfliegen können. Ich habe eine Fliegengaze als Gazevorhang dort eingepasst. Außen herum ist sie mit Crepp-Band befestigt. Das gibt es vom laufenden Meter, sowohl mit als auch ohne Klebeseite. Ohne Klebeseite wird es an der Gaze festgenäht – als Gegenlager Querband. Und mit Klebestreifen wird es an den Türrahmen geklebt. Eine solche Befestigung hält und ist auch bei kräftigem Wind ausreichend. Ähnlich kann man auch die Dachfenster absichern.

 

 

Beim Zuschneiden sollte man beachten, dass die Türklinke die Gaze etwas ausbeult. Deswegen muß die Gaze etwas größer sein als die Türöffnung. Man kann eine solche Gaze sowohl von außen, aber auch von innerhalb des Gewächshauses verschließen.

 

 

Alternativ kann man eine Gazetür mit Rahmen anpassen. Hier bestehen folgende Schwierigkeiten: Die Türklinke wird die Gazetür eindrücken und evtl. das dichte Verschließen erschweren. Die Befestigung an einem Metallrahmen kann schwierig sein. Hierfür braucht man entsprechendes Bohrwerkzeug. Eine  Gazetür mit Rahmen kann immer nur als Ganzes geöffnet werden. Es entsteht also immer eine relativ große Öffnungsfläche. Ein Gazevorhang kann auch nur von unten her (wo Schmetterlinge selten fliegen) einen Spalt geöffnet werden. Oben kann man den Vorhang ganz geschlossen halten.

 

 

 

Schmetterlingsauswahl

 

Als Gäste im Schmetterlingshaus kommen viele Arten in Frage. Besonders genügsame Arte, was den Platzbedarf angeht, sind zunächst einmal Heliconius-Schmetterlinge, Ithomidea (z.B. Greta oto, Mechanitis sp.) oder auch Parides sp.

 

Hier soll nicht auf deren spezielle Anforderungen und deren optimale Haltungs- und Zuchtbedingungen eingegangen werden.

 

 

Spalier

 

Viele Raupen der in Frage kommenden Schmetterlinge ernähren sich von rankenden Pflanzen, wie Passionsblumen und Aristolochia. Daher wird man evtl. ein Rankgitter einbauen wollen. Ich habe ein Rankgitter aus Bambus- und Reet-Stäben gebastelt. Das ist recht kostengünstig und dekorativ. Die senkrechten Stäbe waren zunächst in die Erde gesteckt und so sehr einfach fixiert. Nachdem ich den Boden isoliert habe, mußte ich die Stäbe kürzen und mit Draht fixieren.

 

 

Nach drei Jahren setzt bei Reet eine langsame Verwitterung ein. In der tropischen Atmosphäre bilden sich Schwarzschimmelbeläge. Das stört zwar die Funktion des Rankgitters nicht, aber die Ästhetik schon. Ob dies bei Metall-Gitte ebenfalls geschieht, kann ich nicht beurteilen.

 

Spanndrähte

 

Rankpflanzen wachen in der tropischen Gewächshausluft erstaunlich schnell. Passionsblumen erreich innerhalb eines Sommers ein Wachstum von über drei Metern. So wird rasch eine Erweiterung des Spaliers notwendig. Hierzu kann man vom Spalier aus Spanndrähte quer über das Gewächshausdach anbringen. So entsteht in kurzer Zeit ein grünes Dach im Gewächshaus, was m.E. sehr schön wirkt. Darunter herrscht auch mittags ein angenehmer Halbschatten.

 

 

 

Beschallung ?

 

Als kleine extra Spielerei kann man noch eine Tonanlage installieren. Ich habe kleine sogenannte Aktiv-Boxen unter dem Gewächshausdach aufgehängt. Selbstsverständlich müssen sie absolut wasserdicht verpackt werden. Als Tonquelle dient ein kleiner MP3-Player. Wenn’s mich mal überkommt, kann ich damit Tropengeräusche abspielen. Das ergibt ein ganz besonderes „Tropenfeelings“: In feucht-warmer Luft, umschwirrt von bunten Schmetterlingen, bunte Blütenpracht mit duftenden Blüten (z.B. Heliotrop oder Sommerflieder) und dann noch Papageien, die scheinbar von rechts nach links vorbeifliegen …

 

 

 

Bepflanzung: Nektarpflanzen

 

Um die Schmetterlinge zu ernähren, sollte man immer ein ausreichendes Angebot an Blüten zur Verfügung haben. Dafür eignen sich Pflanzen, die regelmäßig und lange blühen und die Blüten produzieren, die dem Rüssel der Schmetterlinge zugänglich sind. An anderer Stelle soll ausführlich auf geeignete Nektarplanzen eingegangen werden. Hier nur eine kleine Zusammenstellung von tropentauglichen Nektarpflanzen.

 

Lantana camara, Pentas lanceolata, Sommerflieder, Hammerstrauch und Nachtjasmin, zeitlich begrenzt auch Verbene.

 

 

Bepflanzung: Futterpflanzen

 

Ob man überhaupt Futterpflanzen braucht, hängt davon ab, ob man die Schmetterlinge „nur“ halten möchte, oder ob man beabsichtigt, diese in mehreren Generationen zu züchten. Manche Arten, wie Idea leuconoe, sind ausgesprochen attraktiv und passen sich gut auch an einen kleinen Lebensraum an, wo sie mehrere Monate leben. Die erforderlichen Futterpflanzen für deren Raupen kann man jedoch nicht in Europa erwerben.

 

Futterpflanzen sollten – mehr noch als Nektarpflanzen – ausreichend lange angeschafft werden, bevor man sie tatsächlich braucht. Praktisch alle gekauften Pflanzen sind mit Insektiziden behandelt, die lange in der Pflanze verbleiben. Man sollte den Pflanzen also ausreichend Zeit geben, frische Blätter zu entwickeln. Bei langsam wachsenden Pflanzen, wie z.B. Citrus-Gewächsen braucht man schon Geduld.

 

Beispielhaft zu nennende Futterpflanzen sind

 

verschiedene Passionsblumen für Heliconius und Verwandte,

Citrus, Weinraute, Sonnenblume und Amur-Korkbaum für Schwalbenschwänze,

Hammerstrauch und Nachtjasmin für Greta oto,

Spinnenblume und Cassia für Weißlinge.

 

 

Ich wünsche jedem, der ein Tropenhaus plant, viel Erfolg. Mir macht es jeden Tag sehr viel Spass. Ich freue mich immer über Tipps.